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Osteopathie: Die Kunst, den Körper zur Selbstheilung zu unterstützen

Aktualisiert: 12. Sept.

„Eine Maschine kann nur einwandfrei arbeiten, wenn jede Schraube an ihrem Platz sitzt und sich jedes Zahnrad einwandfrei bewegt. Versucht man, eine Maschine zu reparieren, muss jedes Teil auf seine Funktion hin überprüft werden, und blockierte Teile müssen wieder beweglich gemacht werden." – Andrew Taylor Still



Andrew Taylor Still (1828-1917), der Begründer der Osteopathie, sah den menschlichen Körper wie eine fein abgestimmte Maschine, deren Teile perfekt zusammenarbeiten müssen, um Gesundheit zu gewährleisten. Der amerikanische Arzt und Chirurg war fasziniert von der Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu heilen, wenn er die richtigen Impulse durch gezielte manuelle Techniken erhält. 1874 veröffentlichte Still seinen revolutionären Diagnose- und Behandlungsansatz, den er „Osteopathie“ nannte. Er stellte den Körper in den Mittelpunkt, mit der Überzeugung, dass Gesundheit das natürliche Ergebnis eines funktionierenden Systems ist.


„Gesundheit zu finden sollte das Ziel des Arztes sein; Krankheit kann jeder finden." – A.T. Still

Die Osteopathie basiert auf der Erkenntnis, dass der Körper als Einheit betrachtet werden muss. Still definierte drei grosse Systeme des Körpers, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig beeinflussen:


  1. Parietale Osteopathie: Diese Therapieform konzentriert sich auf die Mobilisation von Gelenken, Muskeln, Faszien, Sehnen und Bändern. Hier steht die Korrektur der Beweglichkeit und Funktion im Vordergrund.


  2. Viszerale Osteopathie: Dieser Bereich behandelt die Funktion der inneren Organe. Mit spezifischen Techniken wird die Funktion der Organe und ihrer Verbindungen zum Nervensystem, den Blut- und Lymphgefäßen sowie benachbarten Organen positiv beeinflusst.


  3. Craniosacrale Osteopathie: Diese Therapie umfasst das Zusammenspiel von Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum), die über den Duralschlauch und die darin befindliche Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) verbunden sind. Eine Störung in diesem System kann weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.


Craniosacrale Osteopathie: Die sanfte Kraft der Heilung

„Erlaube der inneren physiologischen Funktion, ihre unfehlbare Kraft zu manifestieren, statt eine blinde Kraft von außen anzuwenden." – W.G. Sutherland

William Garner Sutherland, ein Schüler von Still, übertrug die Prinzipien der Osteopathie auf den Schädelbereich. Er legte den Grundstein für die Craniosacrale Osteopathie, indem er entdeckte, dass die einzelnen Schädelknochen beweglich sind und in einem rhythmischen Einklang mit dem Kreuzbein arbeiten. Eine Einschränkung dieser Beweglichkeit kann das gesamte Nervensystem beeinflussen und zu gesundheitlichen Beschwerden führen.


Die Entwicklung der Craniosacral Therapie


In den 1970er Jahren wurde Sutherlands Lehre von Dr. John E. Upledger weiterentwickelt, der die Craniosacral Therapie begründete. Upledgers Ziel war es, ein sanftes, nicht-invasives Behandlungskonzept zu schaffen, das den natürlichen Heilungsprozess des Körpers unterstützt. Seine Herangehensweise betont die Zusammenarbeit mit den Selbstheilungskräften des Patienten. Diese Philosophie prägt die Art und Weise, wie Therapeuten den Patienten begegnen und welche Techniken sie wählen.

„Der Zweck liegt darin, ein besseres Verständnis für unsere Patienten und ihre Beschwerden zu bekommen, und eine tiefere Sensibilität und Bewusstheit zu entwickeln.“ – J.E. Upledger

In der Craniosacral Therapie steht der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt. Ziel ist es, den craniosacralen Rhythmus zu harmonisieren und Spannungen im Körper zu lösen. Diese sanfte Behandlungsmethode unterstützt den Körper dabei, sein natürliches Gleichgewicht wiederzufinden und Blockaden auf allen Ebenen – physisch, emotional und energetisch – zu lösen.


Die Craniosacral Therapie ist eine ganzheitliche und sanfte Methode, die Körper, Geist und Seele gleichermassen anspricht. Sie fördert die Selbstheilungskräfte und bringt den Körper in Einklang, um so den Patienten auf seinem individuellen Genesungsweg zu unterstützen.




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